Antrag der Grünen führt zum Appell an die Tostedter Bürger
Moderne Gartengestaltung kann manchmal schlimme Folgen haben – nämlich dann, wenn Flies, Kies und Schotter großflächig eingesetzt werden.
Diese in den letzten Jahren verstärkt angelegten sogenannten Schottergärten führen zu einer ökologischen Verarmung und zu einer Bedrohung für die Artenvielfalt.
In Neubaugebieten wird der Garten häufig nach dem Kriterium des angeblich geringsten Pflegeaufwandes gestaltet. Aber auch anderweitig werden Rasen, Blumenrabatten und laubabwerfende Sträucher sowie Hecken großräumig durch Kies- und Splittflächen ersetzt. Häufig noch unterlegt mit Folie um ein Durchwachsen von unerwünschter Vegetation zu verhindern.
Diese „Steinwüsten“ sind somit für Insekten, Vögel und Kleinstlebewesen verlorener Lebensraum. Zusätzlich findet eine Versiegelung der Böden statt, die auch den Eintrag des für einen ausreichenden Grundwasserspiegels benötigten Regenwassers verhindert.
Vielen Gartenbesitzern ist nicht bewusst, dass diese Form der Gestaltung nicht nur umweltschädlich, sondern häufig auch unzulässig ist.
Regelung im §9 Absatz 2 NBauO
Hier greift der Paragraf 9 Absatz 2 der niedersächsischen Bauordnung (NBauO):
„Es ist insbesondere darauf zu achten, dass gem. § 9 Abs. 2 NBauO nicht überbaute Flächen von Baugrundstücken Grünflächen sein müssen, soweit sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind.“
Auf Antrag von Bündnis 90/DIE GRÜNEN aus dem Mai 2019 wurde von der Verwaltung der Gemeinde Tostedt
- eine Presseerklärung zu der Rechtslage von Schottergärten herausgegeben sowie
- der Hinweis auf deren Nichtzulässigkeit in zukünftige B-Pläne integriert.
Hiermit schließt sich die Gemeinde Tostedt der Auffassung von Bündnis 90/DIE GRÜNEN an, wonach blühende Grünflächen in Kommunen ein wichtiger Bestandteil des Natur- und Artenschutzes sind. Das komplette Statement der Gemeinde Tostedt kannst Du auf der Website der Gemeinde Tostedt nachlesen.
Weitere Informationen
Informationen zur Gestaltung eines insektenfreundichen Gartens findest Du zum Beispiel beim Arbeitskreis Naturschutz Tostedt oder beim NABU: