Bauen

Die Nachfrage nach Wohnraum in unserer Samtgemeinde ist nach wie vor sehr groß. Viele neue Wohngebiete sind in den letzten Jahren entstanden und Weitere geplant. Dadurch überstieg der bisherige Flächenverbrauch immer noch bei weitem das angestrebte Ziel. Die Herausforderung der nächsten Jahre ist es daher, Baumaßnahmen vorausschauend und gezielt zu planen und zu verwirklichen. Hierbei sind für uns eine Reihe von Steuerungsmechanismen hilfreich:

Eine Fortschreibung der Ziele der Flächennutzungspläne ist sinnvoll um eine generelle Übersicht zu schaffen und nicht nur die Änderung der Teilpläne für einzelne Gemeindebereiche fortzusetzen.

In Zusammenhang mit der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum muss die Innenentwicklung Vorrang vor einer weiteren Bebauung der Außenbereiche haben. Die Überprüfung von Optionen zur Nachverdichtung, Aufstockung und Nutzungsänderung innerhalb der schon bebauten Gebiete, soll durch ein Flächen- und Leerstandmanagement garantiert werden. Dieses muss jedoch immer schonend und mit Rücksicht auf den Charakter der Umgebung erfolgen. Der immer noch häufig praktizierte Bau in die Landschaft ist zu beenden.

Um zukunftstauglich und verantwortungsvoll zu bauen, ist die Entwicklung von Bebauungsplänen erforderlich, die eine klimaneutrale Bebauung sicherstellen. Ziel ist es, den häuslichen Energieverbrauch zu minimieren, also mindestens den KfW-40-Standard zu erreichen. Solar- und Geothermie sind dabei als wichtige Elemente der Energieversorgung zu betrachten.

Zu einer modernen Daseinsvorsorge gehört auch ein respektvoller Umgang mit dem immer knapper werdenden Grundwasser. Wir wollen Anreize für Hauseigentümer*innen schaffen, die ihr Niederschlagswasser in Zisternen sammeln und für ihren Garten verwenden. Dadurch werden die Trinkwasserversorgung entlastet und die Gefahren bei Starkregenereignissen reduziert. Bei Bebauungsplänen in geologisch besonders schwierigen Lagen sollen dazu auch Festlegungen getroffen werden. 

Die vorhandenen Straßenräume sollen so gestaltetwerden, dass der Schwerpunkt nicht mehr hauptsächlich auf dem zügigen Vorankommen des Autoverkehrs liegt. Gerade innerhalb der Gemeinden muss gewährleistet sein, dass ausreichend Platz und ein  behindertengerechter Ausbau bestehen, damit sich alle Menschen sowohl auf dem Rad, im Rollstuhl, zu Fuß oder z. B. auf dem Skatboard gefahrlos und gleichberechtigt bewegen können.

Auch an die Kinder und Jugendlichen muss in den Bebauungsplänen gedacht werden und entsprechende Flächen für Spiel und Sport (z.B. Skater-Bahn) vorgesehen sein.

Wir Grüne möchten die Samtgemeinde Tostedt zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Gemeinde weiterentwickeln, die auch noch für die folgenden Generationen ein lebenswertes Umfeld bietet.