Der Klimawandel und unser Dorf
Große bedrohliche Wetterereignisse haben wir in den letzten Jahren in Kakenstorf wenige gehabt, das ist unter anderem der geographischen Lage und dem Einfluss bei Nordostwetterlagen vom Brunsberg zu verdanken. Trotzdem gab es Starkregenereignisse, die Am Friedhof oder an der Ahornallee tonnenweise Schlamm ins Dorf gespült haben, Sommer mit dürreähnlichen Ausmaßen und Winter ohne Schnee. Wir dürfen Wetter nicht mit Klima verwechseln, aber jüngste Studien haben wieder belegt, dass Extremwetter durch die menschengemachte Klimaveränderung häufiger werden. Und wir dürfen auch nicht nur an Kakenstorf denken, denn weder Wetter noch Klima machen an den Ortsschildern halt.
Im Gemeinderat wurden bereits Diskussionen über ein Budget für den Klimaschutz geführt. Selbst ein moderater Betrag hat in der Gemeinde zu wütenden Reaktionen geführt – und das obwohl wir eine Gemeinde mit sehr auskömmlichen finanziellen Mitteln sind! Es geht aber auch nicht darum, dass wir nur Geld ausgeben wollen: wir möchten in den Klimaschutz und in die Natur investieren, um unsere Zukunft zu sichern! Wenn wir Steuergelder in Techniken wie Photovoltaik-Anlagen (PV, also Solarstrom) investieren, dann bekommen wir das Geld über die Einspeisung zurück. Das Geld liegt dann nicht mehr (wie jetzt) mit Strafzinsen auf dem Konto, und dazu sparen wir noch CO2 ein. Geeignete Dachflächen wären in Kakenstorf vorhanden – man muss nur wollen! Wenn wir Steuergelder in Bäume investieren, erhöhen wir mit den Baumbeständen das Anlagevermögen der Gemeinde. Bäume kühlen das Dorf und speichern CO2. Die ersten Bürger reagieren auf die höheren Temperaturen mit Klimageräten und Klimaanlagen. Für eine Klimaanlage müssen 80 Buchen gepflanzt werden, um das CO2 aus dem Stromverbrauch zu kompensieren, mehr Schatten schont das Klima doppelt.
Wenn wir bauen, dann mit Blick auf das Klima:
Ein weitere Bedarf an Wohnraum wird wahrscheinlich auch in der Zukunft für Neubauten sorgen. Warum können wir nicht zusammen mit den Bauherren Konzepte erarbeiten in denen Energie eingespart wird? Auch bei Sanierungen und Umbauten müssen wir auf Energieeinsparungen achten!
Wir als Gemeinde können Bebauungspläne so gestalten, dass wir das Dorf sozusagen „PV Ready“ machen, und zum Beispiel in dem Bebauungspläne eine Beschattung der südlichen Dachflächen von Bäumen berücksichtigen oder die Dachausrichtung und Dachneigung für eine optimale Ausbeute vorschlagen.
Eine Grundaufgabe der Gemeinden ist der Straßenbau. Gerade hier werden enorme Mengen an Energie benötigt. Die Wahl des richtigen und umweltfreundlichen Belags ist Aufgabe der Gemeinde. Eine Asphaltfahrbahn hält um die 30 Jahre, ein Naturpflaster Jahrhunderte. Auch gibt es hier die Möglichkeit des Recyclings. Höhere Baukosten sind somit nicht nur Geldausgaben sondern eine Investition in die Zukunft.
Ganz konkret heißt das für uns:
- Wir wollen mehr Bäume auf kommunale Flächen pflanzen, und auch die Pflege dieser Bäume sicherstellen.
- Wir wollen zukünftige Bebauungspläne so gestalten, dass sie klimagerechtes Bauen bevorzugen.
- Wir wollen kommunale Photovoltaik-Anlagen errichten, die einerseits helfen den CO2 Ausstoß gering zu halten, und andererseits die kommunalen Kassen entlasten.
- Wir wollen Schnellladestationen für Elektro-Autos im Dorf.
- Wir wollen bei jeder einzelnen Entscheidung im Rat die Frage zur Klimagerechtigkeit beantwortet haben
David Lieske:
„Wir können sehr viel für klimagerechte Entscheidungen tun, ohne uns einschränken zu müssen. Im Gegenteil, mit den richtigen Schritten wird unser Leben angenehmer werden. Anders heißt nicht immer schlechter oder unangenehmer.“
Toby Baier
„Andere Parteien setzen beim Klimaschutz auf irgendwelche Innovationen, die uns in der Zukunft eine Veränderung ersparen. Diese Innovationen sind aber noch nicht mal am Horizont zu erkennen. Anstatt aber Angst vor Veränderung zu schüren und abzuwarten, ob spätere Generationen unsere Probleme lösen können, sollten wir die Zukunft positiv und sozial gerecht gestalten.“